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Freak-kompatible Läufe von PBLit aus China

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steelsieben
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Freak-kompatible Läufe von PBLit aus China

#1

25.11.2015 12:30

Hi zusammen! :hallo:

Seit einiger Zeit stehe ich in Kontakt mit PBLit, einem chinesischen Hersteller von Paintballzubehör, der auch einige hier bei uns erhältliche Produkte herstellt. Dessen Kram hab ich das erste Mal bei Pootypaintball.com gefunden und mich dann gefragt, ob man sowas nicht auch direkt bestellen kann.

Über Facebook hab ich die Leute angeschrieben und es meldete sich der Sales-Manager, der sich Terry nennt. Damals bekam ich zwei Freakbacks in verschiedenen Designs zugeschickt, die es hier so nicht gibt und von denen ich schwer begeistert war. Nun hat Terry mir zwei komplette Läufe zukommen lassen, damit ich ein Review drüber schreibe und ihm sag, was man nach unserem Geschmack daran verbessern könnte. Es handelt sich dabei um einen 15“-Carbonlauf und einen 14“-Aluminiumlauf, beide für Freak-Hülse ausgelegt. Ebenso wurden zwei Aluminium-Hülsen in den Größen .682 sowie .687 beigelegt. Über meine Erfahrungen mit den PBLit-Sachen wollte ich hier gerne mal berichten, falls sich noch jemand dafür interessiert. Vorab: Dieses Mal haben mich die Sachen nicht ganz so umgehauen.

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Erster Eindruck
Mich persönlich hat besonders der Carbon-Lauf interessiert, da man für einen solchen ja hierzulande doch eine Stange Geld hinblättern muss. Der Lauf, den ich von Terry zur Verfügung gestellt bekommen habe, weist eine Länge von 15“ auf und ist in einem glänzenden Carbon-Finish gehalten. Auf der Außenseite umlaufend findet sich mehrfach der Schriftzug „Premium“, was laut Terrys Aussage von seinem chinesischen Kunden so gefordert wird. Naja, mir wäre es ohne lieber.

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Der Aluminiumlauf ist einteilig. Er hat die Optik eines Dye-Boomsticks und ist ansonsten optisch sehr diskret, ein schlichtes Mattschwarz. Beide Läufe haben ein Autococker-Gewinde.

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Funktion
Der fünfzehn Zoll lange Carbon-Lauf ist extrem leicht und macht sich schön am Markierer. Der Schriftzug, der das homogene Bild ein wenig stört, fällt beim näheren Hinsehen auf. Das Cocker-Gewinde passt einwandfrei in meine Empire Sniper und zufällig auch vom Umfang her genau. Ein kleines Gimmick des Laufes ist, dass sich der Gewindeadapter vom eigentlichen Lauf abschrauben und durch ein beliebiges anderes Gewinde ersetzen lässt. Das Gewinde zwischen Lauf und Adapter ist, wie beim Shaft-System von Planet Eclipse, linksdrehend. Auf diese Weise wird verhindert, dass die Gewinde sich im Laufe der Zeit unlösbar festdrehen. Das ist von technischer Seite her geschickt gelöst, obwohl ich die Erfordernis nicht wirklich sehe. Ich habe das Linksgewinde mit Loctite fixiert, um ein versehentliches Losdrehen beim Einschrauben des Laufs zu verhindern. Die Hülse ragt in den Lauf hinein, so dass er - aus „Sicht eines Paintballs“ - einteilig ist.

Zwischen Lauf und Adapter sitzt ein O-Ring, der die Freakhülse zentriert. Diesen sollte man vor der ersten Benutzung ein wenig fetten, damit die Hülse besser hineingleitet. Von vorn in den Lauf geschaut sitzt die Hülse dann sehr mittig. Sie lässt sich genau so weit einschieben, wie das Gewinde des Laufs reicht. Beim Aluminiumlauf ist eine entsprechende Nut von innen in den Lauf eingearbeitet, die den Ring hält. Hier sitzt die Hülse etwas dezentral im Lauf, allerdings nicht so weit, dass sie außerhalb der Laufbohrung gerät.

Verarbeitung
Die Aluminiumteile am Carbonlauf eine tadellose Verarbeitung auf, sie sind einwandfrei gedreht und eloxiert. Sehr gut gefällt mir, wie sauber die Gewinde ineinander fassen und dass sich Freak-Hülsen saugend einschieben lassen. In dieser Hinsicht also eine runde Sache.

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Die Verarbeitung des Verbundkunststoffrohrs allerdings macht einen duchwachsenen Eindruck. Die äußere Oberfläche ist sehr schön glatt, glänzt gleichmäßig und mutet edel an. An der Mündung hingegen fällt auf, dass sie zwar auf der Innenseite angesenkt ist, aber dennoch eine sehr raue Kante aufweist. Hier hätte man ruhig ein wenig Feinarbeit leisten können. Auch der Aluminiumlauf hat an der Vorderseite zwei helle, nicht eloxierte Stellen.

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Die Innenseite des Carbonlaufs spiegelt zwar ganz ordentlich, aber dennoch lassen sich hier einige Riefen entdecken. Der Aluminiumlauf hingegen ist auf der Innen- und Außenseite tadellos glatt.

Für mich das größte Manko sind die Querbohrungen im vorderen Lauf, die das Porting bilden: sie sind weder innen noch außen entgratet. Der Grat schaut daher in den Lauf hinein und sorgt dafür, dass die Fasern des Laufreinigers daran hängenbleiben, wodurch ein wirkliches Reinigen des Laufes nicht möglich ist. Man spürt das auch ganz deutlich mit dem Finger. Beim Aluminiumlauf verliert das Laufschaf zwar auch ein paar Fasern, aber hier ist es nicht so arg.

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Auch auf der Außenseite sind die Bohrungen nicht entgratet. Zudem sind zwischen dem CFK-Rohr und der Aluminiumfassung des Laufes weiße Klebespuren sichtbar, die den Eindruck weiter trüben. Einige Fehler in der Eloxierung fallen auch sowohl am Aluminiumlauf als auch den Hülsen auf. Helle Stellen und Unebenheiten zeigen sich an der Mündung. Auch an den mitgelieferten Freak-Hülsen sind solche Stellen zu finden. In Anbetracht der Tatsache, dass die äußere Verarbeitung aller Aluminiumteile sonst tadellos ist, enttäuscht das doch ein wenig.

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Feldtest

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Meine Befürchtung war, dass mir der Lauf mit seinen 15 Zoll im Vergleich zum standardmäßigen 14 Zoll-Lauf zu lang sein würde – dies hat sich nicht bestätigt, ein Zoll mehr oder weniger bemerkt man meiner Meinung nach nicht. Verwendet wurden im Carbonlauf SP Edelstahl-Hülsen. Beim Spielen mit Valken Infinity-Paint kam es trotz leichtem Overboring immer wieder zu Laufplatzern. Dies trat an diesem Tag jedoch auch bei Teamkollegen einige Male auf, es war ungefähr 15 °C warm und es wurde mit Sommerpaint gespielt.

Getestet habe ich außerdem einen Beutel Empire Evil Ultra, die bei leichtem Unterboring ebenfalls mehrere Laufplatzer verursachten. Aus diesem Grund habe ich einen weiteren Spieltag abgewartet, um ein abschließendes Resümee zum Laufplatzerverhalten zu ziehen.

Beim zweiten Mal wurde wieder die Valken, aber mit Winter-Formel gespielt. Ich achtete dieses mal besonders penibel auf die Sauberkeit meines Setups. Infolgedessen hatte ich unter 500 Schuss nur noch einen Laufplatzer. Beim Aluminiumlauf mit Match-Boresize kam es in einer Etek 3 zu zwei Platzern bei einer verschossenen Kiste. Ich habe abwechselnd mit dem Carbon-Lauf inkl. Edelstahlhülsen und dem werkseitigen Laufset der Empire Sniper gespielt und konnte im Schussbild keine Unterschiede feststellen.

Außerdem wurde der Aluminiumlauf mit den PBLit-Hülsen getestet, wobei sich das Schussbild ebenfalls nicht merklich veränderte. Dazu muss man aber sagen, dass ich das Empire-Laufset schon für sehr gut halte. Allerdings ist mein Standpunkt auch, dass ein sauberer Lauf und gute Paint die wichtigsten Kriterien für eine saubere Flugbahn sind und der Lauf sie höchstens durch massivste Fehler merklich negativ beeinflusst. Aufgefallen ist mir, dass der Carbonlauf dem Schuss eine wesentlich hellere Signatur gibt im Vergleich zum Aluminiumlauf.

Fazit
Mein abschließendes Fazit lässt mich gespalten zurück. Zum einen gefällt mir die Leichtigkeit der Läufe, ihre Optik und die gute Passung der Hülsen. Es macht durchaus Spaß, damit zu spielen. Negativ hingegen bleiben mir die Schwächen in der Verarbeitung des Kunststoffrohrs und der Eloxierung im Gedächtnis, die den ansonsten schönen Läufen nicht gerecht werden. Denen habe ich ein wenig abgeholfen, indem ich die Klebereste schwarz lackiert und das innere des Carbonlaufs mit Polierpaste solange bearbeitet habe, bis zumindest keine Fasern des Laufreinigers mehr hängen blieben. So lässt er sich nun zumindest anständig reinigen. Am Aluminiumlauf wurde nichts verändert.
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Würde ich diese Läufe weiterempfehlen? Ich weiß noch nichts über die Endverbraucherpreise, aber davon würde ich es abhängig machen. Obwohl sie einige ästhetische Mängel haben, funktionieren sie ja einwandfrei. Sollten die Läufe günstig zu haben sein, finde ich es durchaus zumutbar, ein wenig Heimarbeit zu investieren und über kleinere Verarbeitungsfehler hinweg zu sehen, solange sie anständig ihren Job tun. Wer aber Wert auf eine makellose Verarbeitung legt, der nimmt wohl besser die siebzig Euro in die Hand und kauft sich z.B. einen Deadlywind.

Danke für's Lesen, Anregungen und konstruktive Kritik nehm ich gerne an. *w00t*
Zuletzt geändert von steelsieben am 25.11.2015 16:02, insgesamt 1-mal geändert.

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assi
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#2

25.11.2015 12:36

:tup:

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#3

25.11.2015 15:42

Da die läufe den Orginalen doch extrem ähnlich sehen, bezweifle ich das die so na Deutschland eingeführt werden dürfen.

Oder nicht lange eingeführt werden.

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#4

25.11.2015 16:25

Vielleicht ne blöde frage, aber bist du sicher das das original Freak Hülsen waren? Den Chinesen traue ich alles zu :D

Wie sieht es mit dem Gewicht der Läufe aus? (ohne Freakhülse)
Wie ist der Boresize an der Ausgangsseite?
Valken Infinity...ist das nicht die übliche gelbe Kackpaint aus GE oder welcher Qualitätsstufe entspricht die?
Wie teuer sollen die Teile in China sein und woher kann man die beziehen? (btw Terry...sehr typischer chinesischer Name :D )
Welche Farben sind beim Alulauf möglich?

Solange da nicht Dye draufsteht oder bevor der Zoll nicht meint das Ihr damit gewerblich handeln wollt, dürfen die. Zumindest war das damals die Aussage vom zoll mir gegenüber als ich ein Handy eingeführt habe, was dem Iphone 4 zum verwechseln ähnlich sah, aber kein "Apple" oder dessen Logo auf dem Gehäuse hatte

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Heisenberg
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#5

25.11.2015 18:07

shockwave10k hat geschrieben:btw Terry...sehr typischer chinesischer Name :D
In China geben sich viele die International arbeiten englische Namen um die Kommunikation zu erleichtern.

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shockwave10k
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#6

25.11.2015 18:32

Ich sag ja, typischer chinesischer Name ;) Nachher heißen alle Lee, ist ja auch blöd

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steelsieben
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#7

25.11.2015 18:34

Lee ist koreanisch! Ich muss es wissen. :D Die von euch angefragten Daten reich ich morgen abend nach. :) Und wegen der Freak-Hülsen bin ich mir selbst nicht so ganz sicher. Da hab ich lieber nix zu geschrieben, bevor ich was falsches sag. *w00t*

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#8

25.11.2015 19:24

Geld sparen ist schön und viele Sachen im pb überteuert aber
ob man jeden kopierten China Mist kaufen muss,muss jeder selbst wissen.
Kann aber jeden enttäuschten Hersteller verstehen dessen know-how auf freche Art und Weise kopiert und somit
quasi das Wissen und die Entwicklung usw. gestohlen wird..

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Jay88
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#9

26.11.2015 09:37

Langzeittest sind wesentlich wichtiger. Ich würde mit bedacht kaufen.
Erinnert mich nämlich an den ganzen Death Stix Müll.
Bei denen haben sich die Fasern irgendwann innen aufgestellt, wie es anfangs eigentlich bei allen Herstellern der Fall war, siehe Deadlywind und Co.

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steelsieben
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#10

26.11.2015 19:28

Über Langzeiterfahrungen kann ich noch nichts berichten, halte euch aber natürlich auf dem Laufenden. Die Läufe wiegen übrigens 109 (Alu) bzw. 61 g (Carbon).

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