Die BuzzerBox
Woher kommt sie? Was kann sie? Was hat der Irre sich jetzt schon wieder zusammengeschustert?
Ho Ho Ho und ein frohes neues Jahr!
Nachdem ihr euch fraglos nach den Dutzenden von ausschweifenden Familienfesten über Weihnachten und dem gnadenlosen Alkohol-
und Feuerwerksgeballer über Neujahr noch für die nächsten Tage vom exzessiven Feiern erholen müsst, dachte ich mir ich vertreibe euch
ein wenig die Zeit mit einem weiteren Eintrag in der Bastelecke.
Mittlerweile schon seit einem Jahr ist das Ding fertig und ich wollte mit dem Upload nur noch warten, bis es im Einsatz ausgiebig getestet
wurde ... irgendweshalb hat das aber dieses Jahr nicht ganz so gut geklappt, wie ich mir das Ende 2019 vorgestellt hatte.
Der Startpunkt war damals, dass hier im Forum mehrere Konzepte für Buzzersysteme diskutiert wurden, die ich alle irgendwie interessant
aber halt auch alle irgendwo problematisch fand. Man musste Kabel verlegen oder Lautsprecheranlagen anzapfen, Halterungen montieren oder
Verstärker und Lautsprecherboxen transportieren. Die meisten brauchten zudem fließend Strom auf dem Feld.
Und während alle Vorschläge ihre Existensberechtigung hatten und auch immer noch haben, hat das nie ganz das erfüllt, was ich gerne
gehabt hätte: Ein fertiges Buzzersystem, das man leicht in den Kofferaum schmeissen kann und das auf dem Feld keinen Aufbau braucht.
Am 06.02.2019 kam dann der Wendepunkt in der Entstehungsgeschichte der BuzzerBox: Mit dem Titel "Hilfe bei Projekt" schrieb mich
alois.hanse hier im Forum an, um selbst anzupacken und die optimale Box zu entwerfen. Dabei kristallisierten sich zwischen uns schnell
die Eckpunkte heraus:
- leicht transportabel
- alles in einem Paket (Elektronik, Strom, Licht und Laut)
- Optimierung und Fokus auf vollständigen Funkbetrieb (zwei handliche Funk-Buzzer für die Teams, mit denen man Spiele starten und stoppen kann)
- mehrere Spielmodi und deren übersichtliche Bedienung
- hohe Zuverlässigkeit und Stabilität in Hardware und Software, um entgegen erfahrungsgemäß gerechtfertigtem Fatalismus hinsichtlich kellernah
stationierter technischer Veranlagung die Kreuzkompatibilität mit einer breiten Spielerschaft zu gewährleisten
- eine stark modifizierbar ausgelegte Elektronik, damit jeder "seine eigene" Version der Box bauen kann
Und genau so kam es dann auch. Denn genauso wie man tausend Affen mit tausend Schreibmaschienen einschließen kann, so verfüge ich über die
Fähigkeit funktionierende Elektronik zu erzeugen, wenn man mich nur lange genug mit den passenden Bauteilen in meinen Keller einsperrt:
Teil 1: Die Elektronik
Ranzige alte Lochrasterplatinen mögen für einige zunächst einmal etwas befremdlich aussehen, machen aber durchaus auch heute noch Sinn,
wenn man sein Elektronik-Projekt schrittweise aufbaut und nach und nach immer weiter verändern und modifizieren will. Mit Details kann ich
euch immer noch langweilen wenn jemand nachfragt; eine grobe Übersicht soll an dieser Stelle reichen:
1 = Punkteanzeige für Team rot / 2 = Punkteanzeige für Team blau / 3 = Anzeige für ausgewählten Spielmodus / 4 = Taster für Einstellungen / 5 = Das Gehirn / 6 = Leistungsrelais und -Transistoren für Licht und Laut / 7 = 433-MHz-Funkmodul zur Kommunikation mit den zwei Buzzern / 8 = Piezolautsprecher, damit das Ding piepen kann (Was für den fünften Spielmodus noch hochgradig wichtig wird!)
Der Funkteil (7) ist ein sehr einfaches "Ein-Aus"-Modul, kann also selbst keine Daten übertragen. Stattdessen läuft auf dem IC (5) ein
eigenes FeKali-Funkprotokoll, das sich darum kümmert ein paar Bytes zwischen den Buzzern und der zentralen Box auszutauschen, damit die
Buzzer sich jeweils als Team rot oder blau identifizieren können. Der Vorteil gegenüber teureren Funkmodulen mit eingebauter Software liegt darin,
dass ich auf diese Weise das Funkprotokoll von vornherein auf beschissenen Waldempfang optimieren kann, damit im Spiel alles sauber läuft.
Die Leistungsrelais (6) stellen vier großzügig dimensionierte Kanäle (2 x 50 Watt für Licht in den Teamfarben und 2 x 150 Watt für Ton),
die von der Software beliebig angesteuert werden können. Sowohl ich als auch alois.hanse haben an unseren Boxen Autohupen (2 Kanäle wegen
heller/dunkler Ton) angeschlossen, das bringt satte 115 Dezibel pro Horn auf den Tisch und ist damit auch auf ausschweifenden Feldern gut zu hören.
Das Board ist aber, wie bereits angedeutet, darauf ausgelegt leicht modifizierbar zu sein und erlaubt daher den Anschluss von prinzipiell allem, was die
Relais nicht durchbrennen lässt. Und beim Pulsbetrieb der Hörner juckt es das Board auch nicht, wenn da 1kW durch die Leitungen brät.
Die grauen Flatschen auf dem nächsten Bild sind Epoxidharz, mit denen zum Einen der Kabelsalat gebändigt wird und zum Anderen Kabelbrüche
auch bei gröbster Misshandlung weitestgehend eliminiert werden. Zwei Boards weil: Eins für mich, eins für alois.hanse.
Die Rückseite des Boards sieht nackt erstmal wenig spannend aus, da kommt nachfolgend eine dicke Reihe Pufferkondensatoren drauf, damit auch
die relativ kleinen 6V-Blockbatterien, die ihr vielleicht von Baustellen kennt und von mir als Stromquelle der Wahl erwählt wurden, dazu in der Lage
sind kurzfristig 100A in die Schallerzeugung zu drücken. Man kann das Board auch einfach direkt an eine Autobatterie anklemmen, die Box wird dabei
aber natürlich ein wenig sperriger als sie sein müsste.
(Achtung Spoiler, das Gehäuse dürft ihr soch garnicht sehen, das kommt erst in Teil 3!)
Das Gekabel sieht vielleicht ein wenig unprofessionell aus, das hätte ich zugegebenermaßen besser aufräumen können. Ist aber im Prinzip auch
wurscht, da man das Ding ausschließlich zum Batteriewechsel aufmachen muss. Bei zwei 6V-Baustellenblöcken dürfte das bei regelmäßigem
Spielbetrieb etwa einmal im Jahr der Fall sein.
Und das wäre auch schon das Interessante zur Elektronik; fragt aber gerne nach, falls ihr dazu was wissen, kritisieren oder ergänzt haben wollt.
Es verbleiben aber die Fragen: Was für Spielmodi hat der Bekloppte sich aus den Fingern gesogen? Und wie sieht die Box am Ende aus?
Und wer testet das Scheißding, wenn ich weiterhin einfach partout nicht aufs Feld komme und keinerlei Qualifikation für Videodokumentation
besitze? Fragen über Fragen.
Ich hoffe ihr hattet hier ein paar Minuten Zuflucht vor der derzeit relativ trägen Paintball- und Forumszeit; lasst gerne Kritik, Ideen und Anregungen hier,
auch wenn das Ding schon fertig ist.
Beste Grüße
Jens